Zur Person

Martin Gertler

Studium

  • Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Münster und der Radboud Universiteit Nijmegen (NL)
  • Interdisziplinäre Dissertation in Empirischer Theologie und Kommunikationswissenschaften, Promotion zum Dr. / PhD an der Radboud Universiteit Nijmegen (NL)

Berufliche Tätigkeiten

  • Fernsehjournalist und Redakteur
  • Geschäftsführer der Fa. telepublic
  • Geschäftsführer der Fa. tele vision
  • Produzent von audiovisuellen und interaktiven Medien
  • Kommunikationsberatung, Coaching
  • Hochschulgründer
  • Flipped Classroom Academy
  • Promotionsbegleiter
  • Support zum wissenschaftlichen Arbeiten 

Lehre und Forschung

  • Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft im Fachbereich Medien (Studiengänge Media Design und Media Management, Masterstudiengang International Marketing and Media Management) der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH)
  • Studiengangsaufbau und -leitung (Diplom- und Bachelorstudium Media Design, 2004 - 2007) sowie Akkreditierungsbeauftragter (2009 - 2015) an der RFH
  • Gründungsrektor der universitären Stenden University Berlin (2008 - 2009)
  • Doktorandenbetreuung und Promotor im berufsbegleitenden Graduiertenkolleg der Graduate School, University of Humanistic Studies, Utrecht (seit 2011)
  • Autor zahlreicher Massive Open Online Courses (MOOC)
  • Spezialisierung auf Inverted Classroom / Flipped Classroom

Ernennungen

  • Professor an Fachhochschulen gem. HG NRW § 36 (1) 1., 2., 3., 5. (2001)
  • Professor an Universitäten gem. BerlHG § 100 (1) 1., 2., 3., 4.a (2008)
  • Gründungsrektor der Stenden University Berlin (SUB), einer Master School und Research University, Berlin (gegr. 30. Juli 2008, geschl. 3. August 2009)
  • Visiting Professor als Betreuer von Doktoranden an der University of Humanistic Studies, Utrecht (seit 2011)
  • University Professor an der Global Humanistic University

Vita

Lebenslauf

Wikipedia

Weitere Informationen

Forschung und Lehre

Gute Lehrveranstaltungen „füttern“ die Studierenden nicht mit vorproduziertem „Wissen“, sondern helfen ihnen auf dem Weg zum selbst generierten Wissen.

Außer in Medien und Wirtschaft engagierte ich mich seit März 2002 in Wissenschaft und Lehre an derRheinischen Fachhochschule Köln (Professor, Fächer: Medientheorie, Wissenschaftliches Arbeiten, Medienproduktion sowie Journalismus und PR).

Zwischenzeitlich baute ich als Gründungsrektor die Stenden University Berlin (2008 – 2009) auf, die als wissenschaftliche Hochschule weiterbildende Studien mit Masterabschlüssen realiseren sollte.

Ich war Mitglied des Hochschullehrerbunds, der International Communication Association sowie derDeutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Dissertation

Die Dissertation ist 1998 vom KIM in Köln publiziert worden und war damit die erste interdisziplinär durchgeführte Untersuchung zu den Gottesdienstübertragungen im deutschen Fernsehen, mit systematisch-theologischen sowie konzeptionellen Konsequenzen für die TV-Übertragungen: liturgiewissenschaftlich, medien- und kommunikationswissenschaftlich sowie empirisch.

Mehr als eine Million meist alte und kranke Menschen schätzen die sonntäglichen Sendungen im ZDF (seit 1977) besonders, weil sie auf diese oft einzige und zugleich intensive Weise am kirchlichen Leben teilhaben können.

Das „Publikum“ am Bildschirm erwies sich als schon früh eine aktive Gruppe von motivierten Menschen, die daheim auf ihre Art mitfeiern. Dies brachten die Zuschauer von Anfang an durch Anrufe und ausführliche Briefe zum Ausdruck.

Der Impuls zu dieser Untersuchung geht auf spontane Zuschriften nach Gottesdienstübertragungen im ZDF zurück. Sie lieferten immer wieder Hinweise, dass da – wenngleich ungewollt – durch die regelmäßigen Übertragungen eine Art „Fernsehgemeinde“ entstanden sein könnte.

Problemstellung

Es war unklar, inwiefern eine solche „Fernsehgemeinde“ sowohl theologisch (Framework Kirche) als auch kommunikationswissenschaftlich (da ggf. allein durch mediale Kommunikation entstanden) begründbar wären.

Zielsetzung

Es sollte herausgefunden werden, welche Erfahrungen von Kirche im Sinne einer „Fernsehgemeinde“ für die Zuschauer der Gottesdienstübertragungen im ZDF nachvollziehbar sein könnten.

Forschungsfrage

Inwiefern können aufgrund welcher Kriterien und Merkmale bei Zuschauern aufgrund des Mitvollzugs von Eucharistie am Bildschirm Vorstellungen von einer virtuellen „Fernsehgemeinde“ begründbar werden?

Zunächst wurden anhand von Literatur aus Gebieten der Theologie und der Kommunikationswissenschaft Annahmen erarbeitet, die in einer Theorie mündeten. Dies war der induktive Teil der Untersuchung

Anschließend wurden im deduktiven Teil in einer quantitativen Inhaltsanalyse von 250 Zuschauerbriefen empirisch geprüft. Dazu wurden gezielte Fragen entwickelt, die auf Basis der eigenen Datengenerierung und auf Basis einer multiplen Regressionsanalyse beantwortet werden konnten.

Ergebnis

An der Universität Nijmegen führte diese interdisziplinäre – theologische, kommunikationswissenschaftliche und empirische – Untersuchung am 16. März 1999 mit einstimmigem Votum zur Promotion ihres Verfassers.

Die in Nijmegen seit vielen Jahren interdisziplinär und empirisch durchgeführten Dissertationen sichern den höchsten akademischen Grad.

Dazu tragen dort zwei Faktoren bei:

Zum einen promovieren nicht die Fachbereiche – wie in deutschsprachigen Ländern –, sondern die Universität selbst; daher gibt es keine fachbereichsbezogenen Zusätze zum „Dr.“ und interdisiplinäres Promovieren ist problemlos fachbereichsübergreifend möglich, ja erwünscht.

Zum anderen trägt insbesondere das dortige mehrstufige Prüfungsverfahren zur Qualitätssicherung bei. Es ist auf diese Weise gegliedert:

  1. Der Promotor („Doktorvater“) und i. d. R. ein zweiter Promotor, die beide den Prozess der Entstehung der Dissertation betreuend begleiten, prüfen nach Einreichung das Manuskript. Halten sie es noch nicht für doktorabel, geben sie es mit Empfehlungen an den Kandidaten zurück, ansonsten geben sie ein positives Votum ab.
  2. Eine Manuskriptkommission wird vom Fachbereich zusammengestellt, zu der i. d. R. auch Professoren anderer Universitäten gehören. Hält die Kommission das Manuskript mehrheitlich noch nicht für doktorabel, gibt sie es mit Begründung zurück, ansonsten gibt sie ein positives Votum ab.
  3. Aufgrund des positiven Votums der Manuskriptkommission gibt die Uni das Manuskript zur Publikation frei und die Arbeit ist für jedermann zugänglich zu veröffentlichen. Der Kandidat liefert i. d. R. einige Dutzend Pflichtexemplare bei der Univerwaltung ab, die die Publikation umgehend auch den anderen Universitäten im Lande zusendet.
  4. Der Fachbereich stellt eine Promotionskommission zusammen, die i. d. R. auch mit Professoren anderer Universitäten besetzt wird. Promovierte Nichtprofessoren können ebenfalls in die Promotionskommission berufen werden. Dieser Kommission obliegt die mündliche Prüfung in Form der öffentlichen Defensio. Es folgt eine kurze Beratung der Prüfer; bei erfolgreicher Prüfung wird sogleich die Doktorsbulle verliehen und der Kandidat wird vom Rector Magnificus als „Doktor“ angesprochen. 
Der Abschluss ist somit sofort führbar, gemäß niederländischem Hochschulrecht sowohl als „Dr.“ als auch als „PhD“.

Die Video-Dokumentation fasst die Defensio, die öffentliche Verteidigung, am 16.3.1999 mitsamt Verleihung und Laudatio zusammen.

Unterwegs zu einer Fernsehgemeinde

Erfahrung von Kirche durch Gottesdienstübertragungen

Publikationen

Vollständige Liste